Sonntag, 25. März 2007

16er Buam für PETER L. EPPINGER

Hiermit outen wir uns ganz offiziell als Fans und "Voter" für den Dancing Star
Peter L. Eppinger
und rufen jeden dazu auf, ebenfalls seine Stimmen für Ihn abzugeben. Einfach Freitags 09010590909 anrufen. Nachdem eine weibliche süße Stimme "Ihr Anruf wurde gewertet..." gesagt hat, auflegen und schon hat Peter eine Stimme mehr (€ 0,50/Anruf). Nachdem er Favorit ist, besteht die Gefahr, daß der eine oder andere nicht anruft, weil er oder sie meint, daß er ja eh von vielen gewählt wird. Achtung, das könnten zu viele denken!!!
Bitte ruft weiterhin an, er hat´s verdient. Warum?

- Peter L. Eppinger macht seine Sache tatsächlich sehr gut und gehört zu den besten Tänzern in der Show

- Peter L. Eppinger ist privat einer der großartigsten Menschen und Freunde, den wir kennen. Bescheiden, Ehrlich(!) und Fleißig

- Peter L. Eppinger ist ein großer Freund, Bewunderer und Förderer der Wiener Volksmusik

Seid´s net fad, seid´s dabei!

Über das Wienerlied (Auszüge einer Dissertation) II

Im Zuge einer Dissertation von Dr. Yvonne Rutka,
„I´ hab ka Angst vor´m Weanaliad!“
wurde eine Studie über den Nachwuchs in der Wienerlied-szene geschrieben. In dieser Arbeit wurde den 16er Buam sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. In der Blog-Reihe "Über das Wienerlied" werden Auszüge aus dieser Arbeit mit freundlicher Genehmigung der Autorin veröffentlicht. Die gesamte Dissertation ist gegen einen Unkostenbeitrag erhältlich:
Büro 16er Buam
Märzstraße 168
A-1140 Wien
Tel. & Fax: (01) 231 22 46
Mobil: 0676 / 88 400 2793
management@16erbuam.at

Teil 2 aus
III. Die Neue Zeit

III.1 Geht´s, Leuteln, schimpft´s net auf die neue Zeit

Im Fernsehen konnte man bis Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts einmal in der Woche im Hauptabendprogramm eine Wienerliedsendung ansehen. Mit dem Tod des Moderators Heinz Conrads schlief auch das Wienerlied für den ORF ein, obwohl die Sendung „Seniorenclub“ immer wieder Wienerlieder brachte. Erst in den letzten Jahren sieht man vereinzelt Dokumentationen über das Wienerlied im Allgemeinen, wie ein Film über das Wienerlied mit dem Topos Gott , oder Biographien über Nachwuchsmusiker. So strahlt zum Beispiel die populäre Sendung „Willkommen Österreich“ immer wieder Kurzdokumentationen über das Wienerlied aus. Es wurden die Fiaker und Dudlerinnen beschrieben, Karl Hodina hatte ebenso einen Auftritt wie Agnes Palmisano und Roland Sulzer. Auch das Duo Steinberg und Havlicek wurden biographisch in einer anderen Sendung des ORF dargestellt. In den Kulturnachrichten kann man, selten aber doch, kurze Informationen über die Wienerliedszene erhalten, wenn zum Beispiel eine neue CD von einer Musikgruppe herausgebracht wurde oder wenn das Wienerliedfestival „Wean Hean“ seinen Auftakt hat. Seit Mai des Jahres 2004 wird auch wieder eine TV-Musikreihe über das Wienerlied ausgestrahlt. Auf dem privaten Sender TW1 treten einmal im Monat Musiker beim Heurigen auf den Bildschirmen auf. Nicht nur alte Koryphäen auf dem Gebiet des Wienerliedes, sondern auch junge Musiker zeigen ihr Können.

Unmittelbar mit dem Wienerlied ist auch das Heurigenkabarett verbunden, welches hier nur kurz erwähnt werden soll. Die Vorläufer des Kabaretts in Wien sind die Singspielhallen und Varietés, die sowohl musikalische, als auch artistische und komische Nummern in ihren Programmen zeigten. Diese Szene prägten Karl Farkas, Ernst Waldbrunn, Alfred Böhm, Helmut Qualtinger oder Gerhard Bronner. Für das Wienerlied hat sich eine eigene Kabarettszene entwickelt, die vor allem von den „Spitzbuben“ oder den „Stehaufmanderln“ geprägt wurde und wird. Auch heute treten einige Künstler in deren Fußstapfen, wie das Trio Sch(m)erzgrenze mit Gerhard Heger, Rudi Koschelu und Otto Hablit. Auch im Österreichischen Fernsehen wurde Dezember 2003 und Jänner 2004 in zwei Teilen eine Sendung namens „Schmäh laß nach“ mit den Besten des Wiener Heurigenkabaretts gebracht. Die von Strobl moderierte Sendung zeigte einen Zusammenschnitt von Liveauftritten der Musiker beim Heurigen. Unter anderem waren zu sehen: die „Strebersdorfer Buam“, Adi Hirschal, die „Fidelen Hütteldorfer“, die Gruppe „Mainstreet“, welche moderne Poplieder mit einem Wienerischen Text unterlegt und a capella singt, das Trio Sch(m)erzgrenze, „Inzersdorfer, unkonserviert!“ und andere mehr.

Ein weiterer nicht außer Acht zu lassender Aspekt sind die vielen Publikationen, die über das Wienerlied geschrieben wurden und werden. Unter diesen findet man sehr viel Liebhaberliteratur, die dementsprechend gefärbt ist. Natürlich steht es jedem frei, zu schreiben, allerdings gibt es genug Bücher, die eine Selbstbeweicherung zur Folge haben und nur das wiederkäuen, was schon längst andere zuvor festgehalten haben. Die vorhandene Literatur ist meistens stark emotional gefärbt. Hierbei kann es auch schon passieren, dass sich daraus Wienerliedspezialisten emporheben, die vom wissenschaftlichen Standpunkt aus keine sind, sich allerdings noch mehr damit befassen als andere Kenner und deswegen anerkannter sind. Eine intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Wienerlied fand Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts statt. Vermehrt werden fundierte Publikationen wie Diplomarbeiten, Dissertationen, Aufsätze und Vorträge einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Auch auf der Universität werden Vorlesungen oder Seminare sporadisch abgehalten, so zum Beispiel im Jahr 2001 an der Musikuniversität Wien eine Vorlesung über das Wienerlied, wobei Wienerliedgrößen wie Roland J. L. Neuwirth oder Karl Hodina anwesend waren. Durch solche Aktivitäten für das Wienerlied können auch junge Menschen für das Wienerlied begeistert werden. Helmar Dumbs, derzeit jüngster Kontragitarrist und Ensemblemitglied des jüngsten praktizierenden Schrammelquartetts „J-Wagen-Schrammeln“ kam über diese Vorlesung zum Spielen der Kontragitarre, welches ihm so viel Spaß machte, dass er einstieg. Im Sommersemester 2004 veranstaltete die Musikwissenschaft an der Universität Wien ein Seminar über „Straßenmusikanten“. Die Referenten waren Regine Allgayer-Kaufmann und die Geschäftsführerin des Wiener Volksliedwerkes, Susanne Schedtler, die ihre Doktorarbeit diesem Thema widmete.

Wienermusik Online: Durch das Internet hat sich die Verbreitung vor allem von CDs und Musikerbiographien, sowie von Veranstaltungen rasant vermehrt. Mit der Versendung von E-mails werden die potenziellen Kunden schneller und öfter über diverse Wienerliedveranstaltungen informiert, als es noch vor ein paar Jahren mit der Post geschah. Es werden auch nach wie vor Postwurfsendung verschickt, aber das Internet hat überall schon Einzug gehalten und verdrängt zunehmend den Postversand. Fast jeder Nachwuchsmusiker ist im Internet zumindest erwähnt oder durch eine eigene Webseite (S. 226) mit seinem Ensemble vertreten. Durch eine seit Sommer 2004 kreierte allumfassende Wienerliedseite versucht man, alles Wissenswerte rund um das Wienerlied, so wie Künstler, Lieder, Veranstaltungsorte, Institutionen, Links zu anderen Webseiten bezüglich des Wienerliedes zusammenzutragen. Diese Internetseite nennt sich „Das Wienerlied“ (URL: http://www.daswienerlied.at, Stand: 28. September 2004) und steht allen Wienerliedinteressenten zur Verfügung.

An erster Stelle bei Verbreitung des Wienerliedes gehört der Heurige genannt. Kaum ein Besucher Wiens wird die Stadt verlassen, ohne den obligaten Heurigen in Grinzing mit Schrammelmusik zu besuchen. Hier ist aber das Wienerlied zu einer bloßen Unterhaltungsattraktion verkommen. Es fand eine regelrechte Kommerzialisierung des Wienerliedes statt, die sicher großteils durch Film, Fernsehen und Plattenindustrie vonstatten ging. Aus Österreich wird zwar die Wienermusik hinaus getragen, allerdings nur die bekannten Melodien aus diversen Operetten, oder Lieder, die durch Hans Moser-Filme oder andere Heimatfilme aus den 30er bis 50er Jahre berühmt geworden sind. Der Film „Der dritte Mann“ trug ebenso einiges zur kommerziellen Entwicklung des Wienerliedes bei. Der Regisseur Carol Reed recherchierte in ganz Wien und erkannte die Wichtigkeit der Wiener Musik. So wurde der Sieveringer Zitherspieler Anton Karas (1906-1985) zur Komposition einer eigenen Filmmusik engagiert: dem „Harry-Lime-Thema“, das um die ganze Welt ging. Ab diesem Zeitpunkt stand – und steht nach wie vor – für jeden Wienbesucher ein mit Wienerliedern untermalter Grinzingbesuch am Pflichtprogramm.

Nicht bei jedem ausländischen Gast stieß das Wienerlied auf offene Ohren. Der deutsche Journalist Horst Krüger kritisierte beispielsweise: „Ja, meine lieben Wiener. Ich will ihnen zu nahe nicht treten, aber hier draußen wird schon etwas klar, mir wenigstens: Probleme werden nicht angenommen und durchstanden. Sie werden ästhetisiert. Man macht in Wien ein Kunststück aus allem. Drei, vier – ein Lied zuletzt, süffig und schön. Schelmenstreich der Realitätsverweigerung, könnte man sagen. Auch: Leben als Lippenkunst. Auch Konflikte als Wortmusik. Welch eine raffinierte Taktik, mit der Wirklichkeit fertig zu werden. Uralte Tradition einer Stadt. Sie spielt Barock-Theater, immer noch. Das Leben? Das Leben ist nur ein Traum, der sich erinnern läßt.“

Für die Wienerliedinterpreten begann mit der internationalen Vermarktung auch der Schritt ins Ausland, man ging auf „Tournee“. Das Wienerlied wurde zu einem österreichischen Massen- und Exportartikel, zu einer Tourismusattraktion, die aus Wien nicht mehr wegzudenken ist. Der Ausländer hat keine Chance das echte Wienerlied kennen zu lernen. Man spielt ihm dort weinselige Schunkellieder und einige in der Welt berühmt gewordene Wienerlieder vor, die bestenfalls als Wienerlied-Klischees gelten können. Dies erlebte ein junges japanisches Paar, das ich durch die 16er Buam kennen gelernt habe. An ihrem Ankunfstag im Spätsommer 2003 am Westbahnhof in Wien auf der Suche nach der nahen Jugendherberge, hatten sich die beiden in Richtung der Kirche Maria zum Siege verlaufen. Dort fand gerade ein Frühschoppen mit den 16er Buam statt. Zaghaft wagten sie sich unter die Einheimischen, da sie sofort als Touristen auffielen. Begeistert von der nicht klischeehaften Wiener Musik, die die Japaner bisher nicht kannten, kamen sie der Aufforderung, den Musikern nach Grinzing zur Buschenschank Schöll zu folgen, bereitwillig nach. Sie glaubten zuerst, die typischen Touristenheurigen aus ihrem Fremdenführer kennenzulernen. Während Klaus P. Steurer den beiden Fremden den Kahlenberg und den Cobenzl und somit einen Blick über Wien zeigte, begaben sich Patrick Rutka und ich zur Buschenschank, um die Neulinge anzukündigen. (Wie erstaunt waren die beiden über das für sie fremde Lokal. Von Anfang an gefiel es ihnen sehr gut, sie tranken einige Viertel Schankwein, den sie nicht gewohnt waren, und speisten einige Brote mit Liptauer oder Schmalz. Schnell ging der Abend vorbei.) Da wir seitdem brieflich in Kontakt sind, erfuhren wir, dass sie am nächsten Tag einen Touristenheurigen besucht haben, bei dem sie feststellen mussten, wie werbewirksam der Tourismus Wien mit dem Klischee der Heurigen und Wienerlieder in den Fremdenführern vermarktet. Sie waren dankbar für den Abend, den wir ihnen beschert hatten, weil sie hier den Wiener in seiner individuellen Art und auch das Wienerlied von einer anderen Seite kennen lernen konnten. Bei dem anderen Heurigen wurden sie zuvorkommend behandelt, aber ihrer Meinung nach sei der Wirt und Heurigenbesitzer bei den Touristenheurigen eher auf seinen Vorteil bedacht als darauf aus, die Wienermusik in den Vordergrund zu stellen und bekannter zu machen.

Heute wird der Kommerzialisierung auch durch Sendungen im ORF wie „Musikantenstadl“, „Schlagerparade der Volksmusik“, und ähnliches mehr, Vorschub geleistet. Hier kommt es nicht auf Tradition und Brauchtum an, sondern allein auf die Vermarktung durch Quantität. Diese Sendungen tragen den Unterhaltungsbedürfnissen des Massenpublikums Rechnung. Dies hat nichts mit authentischer Volksmusik zu tun, dafür stehen neuerdings andere Sendungen wie „Klingendes Österreich“ oder „Mei liabste Weis“, wo selten auch Wiener Klänge auszumachen sind, zur Verfügung.

Trotz dieser Entwicklung ist das Wienerlied in seiner ursprünglichen Form und Funktion erhalten geblieben und nicht ausgestorben. Wie im neunzehnten Jahrhundert wird das Wienerlied als kulturelles Identifikationsmittel für die Einheimischen angesehen. Abseits von Touristenhochburgen findet man die Wienermusik auch in Beisln und bei anderen, vor allem kleinen, Heurigen und Buschenschanken, in denen für das einheimische Publikum musiziert wird. Allerdings ist es nur den Insidern vorbehalten, originale Wienerlieder in kleinem Kreise kennen zu lernen. Hier entdeckt man eine phänomenale wienerische Volkskultur. Da es mir fern lag, touristische Klischees wiederzukäuen, indem ich nur Touristenheurige besuche, begab ich mich zu den kleinen, eher versteckten Heurigen, von denen ich einige als Beispiel für Wienerliedstätten im nächsten Kapitel beschreiben werde, um den Nachwuchs aufzuspüren. Allerdings fand ich beim Heurigen hauptsächlich alteingesessene Wienerliedmusiker sowie den Harmonikaspieler Roland Sulzer und das jüngste Packl, „die 16er Buam“. Den Rest des Nachwuchses traf ich in theaterähnlichen Etablissements wie dem Bockkeller oder im Konzertcafé Schmid Hansl.